Die nun folgende auf das Ende zusteuernde Handlung ist gekennzeichnet durch Täuschungen und Intrigen,
dadurch bedingt erscheint der Ausgang wie hinter einem Schleier verborgen, ebenso undurchsichtig wie der Nebel,
der zunächst alles einhüllt, bevor er sich für den Schlussakt hebt, ein Kunstgriff, den Balzac
hier anwendet. Doch ist durch den Titel des Schlusskapitels Der Tag ohne ein Morgen bereits
angedeutet, dass es für die beiden Liebenden kein happy end geben wird.
Zunächst wird die Hütte Galope-chopines, der Ort, an dem eben noch das Stelldichein des Paares
stattgefunden hatte, zum Schauplatz einer Greueltat; Balzac lässst nichts aus, was an Schrecklichem und an
Grausamkeiten damals im Verlauf der Revolution und der kriegerischen Auseinandersetzungen mit ihren Gegnern, den
"Königsjägern", allem Anschein nach an der Tagesordnung war. Galope-chopine wurde dafür
verantwortlich gemacht, dass der Ort des Stelldich- eins den Gegnern bekannt geworden war, weil er seiner Frau
Babette gegenüber geplaudert habe, wodurch der Gars in Lebensgefahr gebracht worden war. Doch er ahnte noch
nichts von dieser Beschuldigung, erfuhr aber durch Befragen seiner Frau, dass sie, als sie unterwegs war, um
auftragsgemäss auf dem dafür vorgesehenen Hügel für ein Feuer Reisig zusammenzutragen,
ahnungslos einem verkleideten Anti-Chouan den Treffpunkt genannt hatte. Daraufhin schlug er sie heftig, voller
böser Ahnungen, beruhigte sich dann und trug ihr auf, am nächsten Tag das Reisig auf dem Felsen von
Saint-Sulpice aufzuschichten und anzuzün- den, und legte sich schlafen. Am Abend brach er auf und kam erst
am Morgen zu seiner Frau zurück, nachdem er die vom Gars erhalteten Aufträge, darunter den, Pferde zu
besorgen und bereitzuhalten, ausgeführt hatte; er meinte, dass der Gars sein hübsches Mädchen wohl
heiraten und mit ihr in Richtung Saint-Malo fliehen wolle.
Nachdem Babette mit dem Jungen, der in einem Holzschuh glühende Kohlen mit sich trug, am nächsten
Morgen das Haus verlassen hatte, um den ihr erteilten Auftrag auf dem Hügel von Saint-Sulpice auszuführen,
erschien Marche-à-terre mit seinen Kumpanen und konfrontierte Galope-chopine mit der Anschuldigung. Ihm
wurde von ihnen ein kurzer Prozess gemacht und anschliessend, sosehr er auch um sein Leben bettelte und um einen
Beichtvater bat, der Kopf abge- schlagen, den man mit den Haaren am Türrahmen der Hütte aufhängte.
Als Babette, nachdem sie den Auftrag ausgeführt und auf dem bezeichneten Felsen das Reisig aufgeschichtet
und angezündet hatte, mit ihrem Jungen heimkehrte und sie diesen grausigen Anblick vorfanden, schwor sie
Rache und verpflichtete auch ihren Sohn, dessen Fuss in einem Holzschuh steckte, der vom Blut des Vaters
getränkt war, dazu, seinen Tod zu rächen. Beide machten sich kurz darauf nach Fougères auf,
um sich auf die Seite der Anti-Chouans zu stellen und, da Babette seine Absichten kannte, mitzuhelfen, den Gars
zur Strecke zu bringen, und als sie zu dem auf dem Felsgipfel schwelenden Feuer kamen, fachten sie es erneut an,
damit die zum Himmel steigende Rauchsäule verstärkt wurde.