Es folgt eine Auseinandersetzung darüber, welcher Art ihre Beziehung zu Daniel ist und über die
Rolle, die er mit seiner Einmischung spielt. Für Mathieu stehen die heimlichen Treffen Marcelles mit ihm an
erster Stelle, während sie vor allem mehr darüber erfahren will, was er und Daniel besprochen haben, da
sie eine Art Komplott wittert, wonach Mathieu sich von diesem habe einreden lassen, dass ihr eigentlicher Wunsch
eine Heirat sei. Als er zugibt, dass er es so ver- standen habe, lacht sie auf: wie er das annehmen konnte, nach
sieben gemein- samen Jahren. Er fragt vorsichtig, ob sie das Kind denn haben will; sie antwortet aufgebracht,
dass es ihn nichts mehr angehe. Er macht noch einen Versuch, ruhig alles zu bereden, doch sie weist es zurück,
mit dem einen Argument, dass sie kein Vertrauen mehr zu ihm habe und dass er sie nicht mehr liebe. Ihm geht durch
den Kopf: wenn er jetzt sagen würde, ja, wir heiraten, wir werden das Kind haben, ich liebe dich – doch
er sagte bestimmt: Ja, es ist wahr, ich empfinde nichts mehr für dich. Marcelle reagiert mit einem kleinen
triumphalen Aufschrei und hält sich aus Angst, die Mutter könnte aufgeweckt werden, sogleich die Hand vor
den Mund. Sie fordert ihn auf zu gehen, er weigert sich zunächst und will vernünftig mit ihr reden, doch
sie hat sich in eine hochmütige Erregung hinein- gesteigert und weist ihm, am ganzen Körper zitternd, die
Tür. Sie nimmt die Geldscheine – "Das gehört dir!" – und wirft sie ihm ins Gesicht. Von
nebenan ist eine Stimme zu hören, die Mutter ist aufgewacht und ruft "Marcelle". Mathieu zögert einen
Moment, und als es wieder still wird, öffnet er leise die Tür und geht.
Er kehrt nach Hause zurück. Er ist übermüdet und erschöpft und hat nur den einen Gedanken,
zu schlafen. Als er sieht, dass die Tür zu seiner Wohnung immer noch offensteht, nimmt er an, dass Ivich sie so
verlassen hat. Er tritt ein und sieht, dass sie noch da ist. Sie sagt: " Ich war ziemlich gemein." Er betrachtet
ihren zarten Hals, er müsste jetzt ein starkes Gefühl verspüren, dass er sie wie nichts sonst auf der
Welt liebt, damit all das, was passiert war, gerechtfertigt ist. Er sagt: "Ich habe Marcelle verlassen." Als sie
fragt, ob er sie ganz ohne Geld zurückgelassen habe, erzählt er ihr, dass er ihr Geld dagelassen habe, das
er gestohlen habe, von Lola. Ungläubig sagt sie: "Sie haben es von Lola gestohlen! Wie konnten Sie das tun?" Er
sieht sie verärgert an: "Es war keine grossartige Sache. Sie bekommt es zurück." Ivich ist sichtbar
aufgebracht. Mathieu setzt errötend hinzu, dass er durch das Geld nicht verpflichtet ist, Marcelle zu heiraten,
Ivich: "Ah, ich verstehe."
Er setzt sich neben sie, fühlt die brennende Zuneigung wieder in sich aufsteigen und hat das Gefühl,
Marcelle ein zweites Mal zu verlassen.. Er wehrt sich gegen den Gedanken, von Ivich entschädigt zu werden. Er
meint, das alles sei erbärmlich, und will von ihr wissen, wie sie über ihn denkt. Er habe einen Diebstahl
begangen und mache sich jetzt Vorwürfe. Dabei ergreift er ihre Hand, doch sie entzieht sie ihm mit einem heftigen
Ruck. Er denkt: Sie will mich bis zu meinen Gewissensbissen entblössen. Er zieht sie an sich, sie lässt es
geschehen und legt, mit halb geöffnetem Mund lächelnd, ihren Kopf an seine Schulter. Er erwidert ihr
Lächeln und küsst sie leicht und denkt: Aber sie ist doch ein Kind.