Die erste Éducation Sentimentale


  – Und du, sagte sie plötzlich, was nimmst du mit? was ziehst du für die Reise an?
  – Das, was ich gerade an habe.
  – Aber einen Mantel?
  – Ich habe keinen.
  – Du brauchst aber einen.
  – Wir sind nicht reich, das weisst du sehr gut, und die Überfahrt ist teuer. Nimm deinen alten schwarzen Pelz mit, wenn mir kalt ist, werde ich ihn mir umlegen.
  – Gib mir deine Schals, ich habe noch Platz, behalte drei oder vier, die wir uns nachts um den Kopf legen können.
  – Wenn du willst, kannst du mir einen Schal geben, ich lege ihn unten in meinen Koffer, unter meine Bücher.
  Émilie gab ihm einen Schal, und Henry ging hinaus, um ihn in sein Zimmer zu bringen; er kam zurück:
  – Was machen wir mit unseren Papieren? fragte er sie, denn nachdem wir abgereist sind, wird man alles durchstöbern, alles aufbrechen.
  – Sie zu verbrennen wäre das Beste, sagte sie.
  – Das wäre es, sagte Henry, fahren wir mit allem und lassen wir nichts hinter uns zurück; unsere Abreise soll hier ganz ausgelöscht sein, so wie es die Erinnerung an uns in ihren Herzen sein soll! Aber was ist mit dir, du wirst auch alles verbrennen, nicht wahr, alles!
  – Hier ist der Schlüssel zu meinem Sekretär, mach' ihn auf, wirf die Briefe, die du darin findest, ins Feuer, ich will keinen behalten.

    Der Kamin war bereits angefüllt mit Papieren, mit Wäsche und Fetzen von Stoff und von Papier, die Mme Renaud aussortiert und, um ihrem Bedürfnis genüge zu tun, hineingeworfen hatte; sie nahm Henry die zwei oder drei Bündel Briefe aus den Händen, die er ihr entgegenhielt, und warf sie in den Kamin, wodurch das Feuer, das schon fast erloschen war, neu entfacht wurde und auf der Stelle all den Müll verbrannte, der auf den Feuerböcken aufgehäuft war.
  – Es ist geschafft, sagte sie, jetzt zu dir.
    Henry kam bald zurück, er trug in seinen Armen den Kram aus all seinen Schubfächern und legte ihn am Kaminrand ab, bevor er ihn den Flammen übergab. Da waren seine Notizen zur Geschichte, seine Hefte das Recht betreffend, die Briefe seiner Familie und die von Jules, Einladungen zu Bällen und Eintrittskarten.
    Henry setzte sich auf einen Stuhl, stellte seine Füsse auf den Aschenrost, ergriff mit der linken Hand einen Stapel Papiere und begann darin zu blättern und zu lesen. Hin und wieder liess er einige Blätter in das Feuer gleiten, dann wieder schien er sie wütend hineinzufeuern, danach erlosch die Flamme, die kurz aufgelodert war, wieder, und das Zimmer, das einen Moment lang von diesem plötzlichen Schein hell erleuchtet war, versank wieder in seinem düsteren Grau.