M.GOSSELIN – Die gut dastehen, immer noch! und die bekannt sind! Es handelt sich also nicht um Namen,
die aus der Luft gegriffen sind, um irgendwelche Leute, müssen Sie wissen! wir werden das nicht auf sich beruhen
lassen, klar! (Nachdem er Luft geholt hatte, mit erhobener Stimme:) Wir haben ihn Ihnen
anvertraut, sage ich, wir haben ihn bei Ihnen untergebracht, und Sie haben ihn verdorben...
VATER RENAUD – Ha!
M.GOSSELIN mit Nachdruck – oder man hat ihn verdorben, wenn Sie es so wollen;
anstatt auf seine Moral, seine Gesundheit, sein Lernen zu achten, haben Sie zugelassen, dass er verdorben wird
und auf Abwege gerät; Sie haben seine Ausschweifungen begünstigt, und dass schliesslich eine Frau, Ihre
Frau, ihn entführt hat, und das unter Ihren Augen, ohne etwas zu sagen, ohne es zu sehen, ohne etwas zu
bemerken, oder Sie wollten es nicht wahrhaben. Jawohl, ich werde es aussprechen, ich bestehe darauf, dass mir
Gerechtigkeit widerfährt, ich will, dass man mir meinen Sohn zurückgibt.
Mme GOSSELIN weinend – Mein armes Kind, mein Henry, wo ist er? vielleicht ist er
tot?
MOREL sie tröstend – Nein, nicht, wir werden ihn wiederfinden.
M.GOSSELIN – Und wo, meinen Sie, sollen wir ihn suchen, wir, seine Eltern?
Mme GOSSELIN weinend – Seine armen Eltern!
M.GOSSELIN – Sehen Sie seine Mutter, sehen Sie, wie es ihr geht! sie wird noch den Verstand verlieren;
und was mich betrifft, Monsieur, mich, seinen Vater, glauben Sie, dass es mir Freude bereitet? Was, meinen Sie,
sollen wir denken, was soll aus uns werden? Können wir damit leben? Wo sollen wir ihn suchen? Na los, sagen Sie
etwas, sprechen Sie!... Handeln Sie! Zum Donnerwetter! Finden Sie ihn! es ist Ihre Sache. Wenn es Ihnen egal ist,
zu wissen, wo Ihre Frau sich befindet, ich will wissen, wo mein Sohn ist, und das möglichst bald!...
Ah! Sie kümmern sich darum! Sie werden ihn mir zurückgeben! ich werde alle Stellen aufsuchen, verstehen
Sie? ich werde keine Ruhe geben, ich habe Freunde, habe Beziehungen, Morel wird mich führen, ich werde den
Minister aufsuchen und wenn es nötig ist, zum König gehen, ich werde es in die Zeitungen setzen lassen...
VATER RENAUD – Nachsicht, Monsieur, Nachsicht, um Himmels Willen! Sie ruinieren mich, Sie bringen
mein Haus in Verruf, ich bin am Ende. Keine Öffent- lichkeit, ich bitte Sie darum; aber haben Sie auch mit
mir Erbarmen, sehen Sie, wie ich getäuscht worden bin, wie unglücklich ich bin! Mein Gott, er hat hier
gelebt wie die anderen auch; sie machte nicht den Eindruck, dass sie ihn mehr liebte als die anderen, mehr als
Mendès, als Alvarès, als Shahutsnischbach; ich selbst gab meine Stunden; zu ihnen kam er in mein
Arbeitszimmer, anschlies- send kehrte er in sein Zimmer zurück, um den ganzen Tag zu lernen, und nie ist mir
irgendetwas aufgefallen. Er war zurückhaltend, höflich, nie ein Wort, das lauter war als andere, ich
hätte nie geglaubt... Und was sie betrifft, sie! es hatte den Anschein, dass sie auch mich liebte; ich liebte
sie doch sosehr! Glauben Sie, dass nur Sie einen Grund haben, sich zu beklagen, dass ich nicht ebenso leide?
Zweifellos ist Ihr Schmerz gerechtfertigt, aber der meine, Monsieur, der meine ist fürchterlich, denn sie
war schliesslich meine Frau, meine angebetete Frau!... Meine arme Émilie! sie hielt mein Haus in Ordnung,
sie kümmerte sich um alles, alle, die hierher kamen, respektierten sie, M.Dubois, M.Lenoir, Mlle Aglaé...
MOREL zwischen den Zähnen – Eine klare Sache!