– Komm herein, sagt M.Renaud zu ihr, los, komm, komm her, komm näher!
Catherine macht einen Schritt nach vorn, die Augen Vater Renauds blitzen, seine Wangen bekommen Farbe, er
packt sie bei den Armen:
– Oh! was für schöne Arme!
CATHERINE – Drücken Sie nicht so fest! Sie tun mir weh.
VATER RENAUD – Was denn, komm her, ich muss mit dir sprechen (Er fasst sie um die Taille,
zieht sie zu sich) Setz' dich dahin! (Catherine setzt sich auf seine Kniee und spielt mit der
Goldquaste an seiner griechischen Kappe.)
CATHERINE – Sagen Sie doch, was wollten diese beiden Herren und die Dame?
VATER RENAUD – Es sind der Vater und die Mutter Henrys.
CATHERINE lachend – So? und der andere? wollte er zu Madame?
Der Vater Renaud antwortet nicht
CATHERINE – Sagen Sie, tut es Ihnen sehr weh, dass Madame fort ist?
VATER RENAUD sie umarmend – Du weisst genau, dass das nicht der Fall ist, kleine
Närrin! und dass ich dich viel mehr liebe als sie!
CATHERINE seinen Kopf bei seinen beiden Ohren packend und ihn direkt ansehend –
Ganz bestimmt? Dann müssten Sie mir jetzt das geben, was Sie mir versprochen haben, oder?
VATER RENAUD – Und was?
CATHERINE – Einen Schal, einen grossen Schal, wie Madame einen trug, wenn sie ausging... und ausserdem
führen Sie mich auch nie mehr ins Theater aus.
VATER RENAUD – Wenn ich mir sicher wäre, dass du mich wirklich liebst und mich nicht betrügst...
CATHERINE – Ah! Hör mal! Was für ein Gedanke? wenn ich wüsste, dass Sie das ganz
ernsthaft sagen...
VATER RENAUD – Nein, nicht doch, ich weiss doch, dass du nett bist und mich wirklich liebst.
CATHERINE – Wann schenken Sie ihn mir also? Bekomme ich ihn bis zum nächsten Sonntag?... Sie
müssen mich auch in ein Restaurant zum Essen ausführen.
VATER RENAUD – Nun gib mir einen Kuss, und mach' nicht so ein Gesicht, als ob du immer noch schmollst.
Nur zu, einen richtigen Kuss, frei heraus.
Catherine küsst ihn auf die Augen, der Vater Renaud erschauert.
Indessen ist Mendès, der seit mehr als einer halben Stunde in seinem Arbeitszimmer auf ihn
gewartet hat, um ihm einen französischen Aufsatz darüber zu zeigen, wie Scipio das Römische Heer
dazu anspornt, Karthago zu besiegen, heruntergekommen, um zu sehen, ob er bald kommt; er hat ihn überall
gesucht und ihn nirgendwo gefunden; schliesslich betritt er das Vorzimmer in genau dem Augenblick, als der Vater
Renaud Catherine in seinen Armen hält und sagte: "Ah! meine Kleine! du bist nett!", worauf Catherine antwortete:
"Alter Gauner! das macht Ihnen wohl Spass?"; er macht einen weiteren Schritt, Catherine stösst einen Schrei aus
und entflieht in die Küche, der Vater Renaud wendet den Kopf, bemerkt Mendès und verbirgt sein Gesicht
mit den Händen: "Es ist aus! ich bin verloren! die Geschichte von heute morgen und nun dies!... Was wird aus
mir werden? O Gott! ich bin ruiniert, ruiniert, ruiniert!"