Und er greift sich einen dieser Foliobände des dort mit seinem Stand befindlichen Bouquinisten,
um ihn auf seinen Gegner zu schleudern; er wirft ihn mit Wut, das Buch fliegt durch die Luft und landet im
Rinnstein; der Omnibus, der in diesem Augenblick losfuhr, fährt darüber hinweg und gibt ihm den Rest;
der Buchhändler brüllt, der junge Mann beginnt zu lachen, der Mann mit der Brille wird von Wut gepackt
und greift sich einen Gradus, der Buchhändler reisst ihn ihm aus den Händen; der Alte
schäumt, stürzt sich auf seinen immer noch ungerührten Feind, er will ihm an die Gurgel springen,
wird aber mit dem Ellbogen zurückgestossen und fällt zu Boden; er steht wieder auf, an allen Gliedern
zitternd, mit Zuckungen, hervorgerufen von seiner Wut und der Scham; Leute versammeln sich um sie herum und bilden
einen Kreis, um zuzuschauen; der alte Mann stürzt wieder mit gesenktem Kopf und die geballten Fäuste
vorgestreckt los; ein Schlag mit dem Spazierstock, der wie eine Reitpeitsche durch die Luft pfeift, trifft seinen
Hut und zerteilt ihn in zwei Hälften; allgemeines Gelächter der Menge, Luftholen des Mannes mit dem Hut;
er beginnt von neuem aufs schönste; ein Faustschlag zerbricht ihm seine Brille; das Gelächter der Menge
erreicht einen Höhepunkt; der Sieger findet Geschmack an seinem Triumph und nimmt die Bewunderung entgegen,
die man ihm durch Pfiffe zollt; Blut fliesst, ein zersprungenes Glas hat die Wange des armen Mannes aufgerissen, der
gleichzeitig weint, schluchzt und brüllt; dieser Anblick stachelt den anderen auf, er facht seinen Hass an
und lässt ihn wild werden, er erregt sich seinerseits, gebraucht übermässig seine Kraft, der Alte
ist unter ihm, er schlägt ihn, lacht dabei und hält inne, um ihn nicht sterben zu lassen
Unterdessen sind die städtischen Ordnungshüter eingetroffen.
– Wer hat angefangen? welcher ist der Angreifer? müssen wir beide abführen?
– Nein, nein! antwortet Volkes Stimme, die keine Sympathie für die Verlierer hat; nur den Alten!
nur den Alten!
Man nimmt die Aussage des Bouquinisten entgegen, der in den Beginn der Auseinandersetzung verwickelt war. Da
dieser einen alten Groll gegen den Vater Renaud hatte, schon einmal wegen eines verbotenen Buches, das er an einen
seiner Schüler verliehen hatte und das er konfisziert hatte, so dass er es nie wiedersah, und nun der neue
Verdruss wegen des ruinierten Foliobandes, und mit einer Feidseligkeit als Vergeltung für die Angst, die er
wegen der anderen Bände ausgestanden hatte, zögerte er nicht, den Vater Renaud für den Schuldigen,
den einzigen Schuldigen zu erklären, den man ins Gefängnis abführen und hart bestrafen müsse;
dasselbe bezeugte ein Kellner des Café Tabourey, der im Erdgeschoss die Fliesen abschrubbte. Dieser Kellner
hatte nichts gesehen, dennoch schlug er sich vehement auf die Seite des Buchhändlers und schwor bei seinem
Ehrenwort, dass er die Wahrheit sagte; er erzählte darüber hinaus, wie sich die Dinge zugetragen
hätten, wobei er noch Verschiedenes hinzufügte und sich selbst in die Geschichte einbaute, sie mit
neuen Einzelheiten versah und Schmähungen erfand, die es nicht gegeben hatte, einzig und allein aus einem
Bedürfnis, sich hervorzutun, vor Publikum grossspurige Reden zu halten und um den Unverzichtbaren
hervorzukehren, und zudem um vor zwei oder drei jungen Frauen, die dabeistanden, anzugeben.
Die Kaserne der örtlichen Wache war in der Nähe, dorthin führte man den Vater Renaud und wartete
darauf, dass der Polizeioffizier benachrichtigt wurde; Henry folgte ihnen ebenfalls, vorwärts gestossen von
der Menge, die sie umgab und die sich zerstreute, als man hineinging.