Der Hund folgte ihm immer noch; doch er war es nicht, er war es nicht! dieser hier war auch kleiner, und der
schwarze Fleck auf seinem Rücken war weiter vorn. Ah! dieser schreckliche Köter! ein Geschwür
eiterte an seinem Schenkel, und infolge seines gekrümmten und buckligen Rückens liess er den Kopf fast
bis zum Boden hängen, so dass es aussah, als wollte er etwas ausbuddeln; er wandte ihn regelmässig um,
um einen anzusehen, er lief jetzt besser als vorher, es war kaum noch ein Trotten, sondern er sprang förmlich.
Jules war von seiner Hässlichkeit abgestossen und bemühte sich, ihn nicht mehr zu beachten, doch eine
unüberwindliche Anziehung lenkte seine Augen auf ihn, und wenn er ihn so lange angesehen hatte, dass er sich
sattgesehen hatte und Angst bekam, wandte er den Kopf weg. Doch sofort rief ihn eine geheimnisvolle, mächtige
Stimme zu dem Ungeheuer zurück, und er wandte sich ihm gegen seinen Willen wieder zu.
Einmal nahm er seinen ganzen Mut zusammen; um auf einen Schlag dem ein Ende zu machen und die Illusion
loszuwerden, ging er energisch mit einer weitausholenden Handbewegung auf ihn zu; der Hund sah ihn weiter an; Jules
machte einen weiteren Schritt auf ihn zu; daraufhin kam dieser, mit Mühe auf seinen drei Pfoten springend, mit
einem kläglichen Winseln auf ihn zu und sandte ihm einen so sanften, so sanften Blick, dass er spürte, wie
sein Herz trotz des Schreckens, der ihn umklammert hatte, weich wurde.
Jules setzte seinen Weg fort; er versuchte an etwas anderes zu denken, er ging schnell, der Hund folgte ihm; er
hörte hinter sich die mühevollen, hastigen Sprünge, die er bei jedem Schritt vollführte. Er
ging noch schneller, das Tier war weiter hinter ihm; er lief, es begann ebenfalls zu laufen; schliesslich hielt
er an und setzte seinen Weg langsamer fort. Der Wind blies, die teilweise entlaubten Bäume neigten ihre
Kronen und ihre Äste peitschten durch die Luft, die Blätter der Hecken bewegten sich im Wind. In einiger
Entfernung zum Flüsschen, ein Stück vor der Brücke, lief der Hund plötzlich an Jules vorbei
und vor ihm her, und indem er sich von Zeit zu Zeit umwandte, ohne stehenzubleiben, schien er ihn zu bitten, ihm
zu folgen.
Beim Wasser angekommen nahm er einen Pfad entlang des Wasserlaufs, durch Brennesseln und vorbei an Trauerweiden,
und schliesslich kehrte er zu der anfänglichen Stelle zurück und begann von neuem immer dieselbe Wegstrecke,
die er jedesmal weiter und schneller zurücklegte; er bellte abgehackt, wütend, ging, kam, näherte sich
Jules, lief davon, kam zurück, zog ihn mit sich, führte ihn zum Ausgangspunkt zurück und dann dahin,
von wo er gekommen war; seine Flanken bebten, sein Fell sträubte sich, er zitterte auf seinen Läufen,
seine Augen waren weit aufgerissen, sein gesamter keuchender Körper blähte sich in einer zuckenden
Dehnung auf; sein regelmässiges Bellen, das schlagartig auf- hörte und wieder einsetzte, heiser, hart, und
wütend, überschlug sich und gellte durch die Luft; er stiess es aus, wobei er sich unaufhörlich
schüttelte, und wenn er zu einem bestimmten Ort unter dem Brückenbogen kam, schien er von neuem von einer
Wut gepackt zu werden und verdoppelte seine grauenvollen Laute.
Es war Nacht, das Mühlrad stand still und das Wasser stürzte in der Dunkel- heit hinab; der Schaum, der
hin und wieder unten entstand, zeigte sich auf dem schnell vorbeifliessenden Wasser, das ihn sogleich mitriss; das
Echo in dem Tal verdoppelte das Gebell, das die nächtliche Stille zerriss.