Das Hotel International, in dem Ravic nun schon seit zwei Jahren wohnt – seit seiner letzten Ausweisung
und illegalen Rückkehr für ihn eine halbe Ewigkeit – beherbergt als Folge des Spanischen Bürgerkriegs
auch Emigranten dieser Nationalität, im Augenblick noch Franco-Anhänger, die sich, da die Truppen Francos
die Oberhand gewonnen haben, auf ihre Rückkehr vorbereiten. Als Ravic mit dem Türsteher des Scheherazade,
Morosow, ein Russe, der nach der Oktoberrevolution ins Exil gehen musste, im Speisesaal Schach spielt, kommt es mit
den Spaniern, die als Gruppe, kommandiert von einem Oberst, angetrunken an einem der Tische zusammensitzen, zu einer
grotesken Auseinandersetzung. Der Oberst lässt, indem er einen nach dem anderen seiner Untergebenen vorschickt,
ausrichten, dass er mit dem Herrn Ravic, der ja Deutscher sei und da Deutschland ein Verbündeter Spaniens sei,
vor ihrer Abreise ein Glas Wein trinken möchte, worauf ihm jedesmal eine Absage erteilt wird, und sie möchten
beim Schachspiel nicht weiter gestört werden. Zuletzt erscheint ein Oberst- leutnant, der eine zusammengefaltete
Fünffrancsnote auf den Tisch wirft, mit der er einen noch ausstehenden Betrag begleichen will, woraufhin Morosow
ihm ein Glas Wasser ins Gesicht schüttet. Zu einer Schlägerei kommt es nicht, nachdem die Spanier einsehen,
dass sie gegen Morosow, der sie um einen Kopf überragt, keine Chance haben.
Auf diese Farce lässt Remarque später eine Einlage folgen, die eindeutig als Satire aufzufassen ist:
Als Ravic eines Tages heimkommt, ist im International eine Aufräumaktion im Gange, und die Wirtin erklärt
ihm, dass nach der Abreise der Francisten und Monarchisten für den nächsten Morgen neue Gäste aus
Spanien erwartet werden, nämlich die von der Gegenseite, die unterlegenen Republikaner, die in deren Zimmer
einziehen werden. Daher müssen alle Bilder von den Wänden, Bildnisse Francos, von König Alfons und
anderen faschisti- schen Grössen, entfernt werden. Als Ravic die Vermutung äussert, dass nun wohl Hirsche
und Landschaften die Wände zieren werden, weist die Wirtin auf die schon bereitstehenden Bilder; es sind
solche von Lenin, Trotzki und Stalin. Die anderen werden im Keller gelagert, wo sich bereits weitere befinden,
von Garibaldi, Mussolini, und auch deutsche, sie zählt auf: Marx, Lassalle, Bebel, ein Gruppenbild mit Ebert,
Scheidemann und Noske, sowie Kaiser Wilhelm, Bismarck und Hitler im Regenmantel.
Ravic sucht die Frau von neulich in ihrem Hotel auf. Es ist nicht das International, in dem er selbst wohnt,
dafür hatte er gesorgt. Joan Madou sitzt wie verloren in ihrem trostlosen Zimmer, sie kennt niemanden in Paris.
Sie gehen in ein Restaurant, um etwas zu essen. Er bestellt zunächst zwei Wodka, dann eine Karaffe Vin rosé.
Sie essen. Sie sagt: "Sie machen sich viel Mühe mit mir." Sie ist halb Rumänin, halb Engländerin, ist
aber in Italien aufgewachsen. Da sie Schauspielerin ist, zwar nicht besonders attraktiv, könnte er sie mit Morosow
zusammenbringen, sie könnte im Scheherazade auftreten, sie kennt ein paar Zigeunerlieder. Ravic erklärt,
was er für sie tue, das sei nicht aus Mitleid. Sie trinken einen Armagnac. Er prostet ihr mit 'Salute' zu. "Im
Scheherazade trinken wir weiter."
In der Nacht gehen sie zum Milan, ihrem Hotel. Er geht mit ihr nach oben, er hat noch eine Flasche dabei.
Da er am nächsten Morgen operieren muss, will er eigentlich gleich zurück in sein Hotel. Er bleibt und
lässt sich Bettzeug, einen Pyjama und Kognac bringen. Anstatt zu schlafen trinken sie weiter.