Ravic sucht Kate Hegström in der Klinik auf. Sie ist wach, und sie reden über den wahrscheinlich
bevorstehenden Krieg. Sie träumt davon, allem zu entkom- men, nach Italien in ihr Haus in Fiesole zu gehen und die
Glocken des nahen Florenz zu hören, ein Traum vom verlorenen Paradies. Sie fragt, ob sie noch ein Kind bekommen
kann, er antwortet ausweichend, sie müsse erst kräftiger werden, und wahrheitsgemäss, dass ihr nichts
herausgeschnitten worden sei. Wieder zu Hause wird er nachts um vier aus dem Schlaf geweckt, es ist Joan Madou mit
einem Arm voll Chrysanthemen. Sie reden über das kurze Glück der Liebe und ihr Vergehen, wenn der Glanz
verfliegt, von Eifersucht, dem Verlassen- werden und dem Alleinsein. Auf die Frage, ob sie schon einmal verlassen
worden ist, antwortet sie: "Einer verlässt doch immer. Manchmal ist der andere schneller." Sie haben den
Calvados hervorgeholt, und zwischendurch trinken sie. Joan verspürt bei ihm eine Barriere, er antwortet, das
sind die fünfzehn Jahre mehr Leben.
Als Ravic wieder einmal mit Morosow im Café zusammensitzt und er sich über die Paradoxien der Zeit
auslässt, die abendländische Enge des Geistes, über Waffenfabriken und Konzentrationslager, Wahrheit
und Propaganda, über die Gerechtigkeit als Deckmantel und den Idealismus der Gangster, springt er plötzlich
auf und stürmt auf die Strasse. Er glaubt ein zweitesmal Haake, seinen Peiniger, entdeckt zu haben. Er hastet
durch die Menschenmenge, rennt mehrere Strassen einem Phantom hinterher, bis er aufgibt. Wieder zurück bei
Morosow fragt dieser ihn, was er mit ihm tun würde, ihn vor ein Auto stossen? Er solle sich überlegen,
was er riskiere. "Abwarten und die Augen offenhalten", meint er und berichtet ihm, dass er Ähnliches vor zwanzig
Jahren durchlebt hat, auf der Suche nach dem Henker seines Vaters.
Ravic begibt sich in das Hotel Joans, die ihm entgegenkommt. Er will ihr nur schonend beibringen, dass sie
die nächsten Tage nicht zu ihm kommen kann. Sie ist beunruhigt, und er muss ihr versichern, dass es nicht das
Ende bedeutet, es sei etwas anderes. Er geht erneut zum Fouquet's, wo er Haake gesehen zu haben glaubte. Er sitzt
dort stundenlang und gibt sich seinen Erinnerungen hin, an seine Verhaftung 1933 durch die Gestapo, weil er zwei
Freunden bei ihrer Flucht geholfen hatte, an die Verhöre durch Haake. Er hatte nichts gestanden und immer
beteuert, dass die Frau nichts gewusst habe. Dann folgten Konzen- trationslager, Hospital, seine Flucht.
Er steht auf und läuft, beherrscht von dem Gefühl der Rache, in den Strassen am Arc de Triomphe
umher. Der Mond steht am Himmel, und auf den Champs-Élysées lungern ein paar Nutten herum. Ein paar
Chauffeure unterhalten sich über Hitler, den sie lächerlich finden und dem sie ein baldiges Ende prophezeien.
Ravic geht zurück in das Bistro. Er sitzt da und wartet, bis das Bistro schliesst, dann sagt er sich:
Haake ist nicht in Paris. Allmählich kommt er wieder zur Besin- nung. Wie konnte er wegen dieses Stückes
verfaulter Vergangenheit, in der Schwäche einer kaum verheilten, wieder aufgebrochenen Neurose alles in
Gefahr bringen und auch die Beziehung zu Joan in Frage stellen! Er fährt ins Scheherazade. Joan ist da, sie
sieht ihn gleich und kommt auf ihn zu. Nach seinen Andeutungen bei ihrem letzten Abschied hatte sie Angst, dass er
nicht wiederkommen würde. Als sie dann in seinem Arm liegt, regungslos, mit blassem Gesicht, hingebungsvoll,
fühlt er, wie sie ihm entgegenkommt.