Um sechs Uhr macht Daniel sich auf den Weg, er ist mit Marcelle verabredet, doch er hat noch Zeit, um zur
Kermesse zu gehen, einem Etablissement mit einer Auswahl von Spielautomaten, an denen Jugendliche
sich die Zeit vertrei- ben, wo aber auch Strichjungen darauf aus sind, von betuchten älteren Männern abgeschleppt
zu werden. Es macht Daniel Spass zu beobachten, wie eine solche Kontaktaufnahme, die gegen das Gesetz verstösst
und von der Polizei verfolgt wird, zustande kommt, es reizt ihn auch, sich als Geheimer von der Präfektur
auszugeben und mit der Androhung einer Anzeige einen Batzen Geld zu erpressen. Doch er wird von Bobby gestört,
einem Jugendlichen, dem er früher einmal weitergeholfen hat und der ihn um Geld angeht. Er bittet um 100
Francs, Daniel gibt ihm 50.
Boris ist auf eine "Einkaufstour" losgegangen, d.h. er ist ein Gelegenheitsdieb, der alle möglichen
unnötigen Dinge stiehlt: Zahnbürsten, Aschenbecher, einen Kompass, einen Feuerhaken. Unter seinen Freunden
gibt es verschiedene Ansichten über sein "Hobby". Ivich findet es gut, denn sie stiehlt ebenfalls; Lola dagegen
hat kein Verständnis dafür, diese Seite an ihm erfüllt sie mit Misstrauen. Und was Mathieu betrifft,
so ist seine Reaktion, wenn davon die Rede ist, ein spöttisches, für Boris undurchschaubares Grinsen, aus
dem er aber eher einen Tadel herausliest. Mit einer Aktentasche unter dem Arm schlendert er zur Buch- handlung Garbure,
bei der er einen wunderbaren Band entdeckt hat, mit dem Titel Thesaurus. Ihn will er, unbemerkt von
den Privatdetektiven, die sich als vermeint- liche Interessenten getarnt unter die übrigen Kunden gemischt haben,
in der Aktentasche verschwinden lassen. Er hat schon die Hand ausgestreckt, als er eine Hand auf seiner Schulter spürt.
Er glaubt schon, erwischt worden zu sein, aber es ist Daniel.
Daniel ist ein Typ, der häufig zu einem falschen Zeitpunkt auftaucht. Jetzt krallt er sich an Boris
fest und verwickelt ihn in einen Disput über die ausgelegten Bücher, nimmt eines zur Hand, für
das Boris ein besonderes Interesse zeigt, um darin zu lesen: ein Wörterbuch des Argot seit dem 14ten Jahrhundert.
Daniel gesteht, dass er in Bezug auf Bildung weit hinter Boris zurücksteht, den er als einen Schüler
Mathieus bezeichnet. Das ganze Gespräch ist eher ein Geplänkel, hat etwas von einem Wortgefecht, und als
Daniel vorschlägt, Boris könne ihm doch Stunden geben, weiss man nicht, ob er es wirklich ernst meint.
Als Boris ablehnt, wendet Daniel sich brüsk ab und geht. Boris gelingt der Coup schliesslich in letzter Sekunde,
er kann den Band in die Aktentasche stecken, bevor die Angestellten beginnen, die Bücher abzuräumen.
Daniel setzt seinen Weg zur Verabredung mit Marcelle fort. Bei dem Gedanken an ihren Zustand, daran, dass
sie mit ihrer Schwangerschaft Mathieu in grosse Schwierigkeiten bringt, und dass er es mit seinem Geld in der Hand
hätte, ihm da herauszuhelfen, kommt in ihm ein Hochgefühl auf. Er stellt sich Mathieu als Familienvater
vor, mit mehreren Kindern... Es wäre das Aus für seine hervorgehobene Stellung, in der er bisher
gesehen wird, als ein Papst mit seinem Gefolge von Schülern. Ja, es ist boshaft, ich bin bösartig, sagt
er sich.